Tagebuch eines neuen Lebens


03.10.23

Wer mich ein wenig besser kennt, weiß dass ich mich etwa fünf Jahre lang mit New Age / Esoterik beschäftigt habe. Aufgewachsen bin ich aber mit einem anderen Glauben, nämlich dem christlichen.

2016 geschah etwas weswegen ich glaubte dass der christliche Gott mich nicht mehr haben will, ich es nicht mehr wert wäre.

( -Was für eine Lüge vom Vater der Lüge!- )

Gott habe ich dann im New Age gesucht, und um ehrlich zu sein ging es mir damit gar nicht mal schlecht.

Die Rückkehr zum christlichen Glauben ist letztes Jahr ohne Vorwarnung an mir passiert, ich erlebte etwas wonach ich Jesus als Gott nicht mehr leugnen konnte, selbst wenn ich es wollen würde.

Ich habe heute etwas darüber reflektiert, was meinem Herzen eigentlich gefehlt hat, als ich an die moderne Spiritualität/New Age/Esoterik geglaubt habe. Das ist meine sehr subjektive, unvollständige Liste:

  • Das EINE Buch: Wie oft war ich von einem spirituellen Buch so angetan, aber schon beim zweiten Lesen fühlte es sich bereits wie zu lang gekauter Kaugummi an. Manche Leute nennen ein bestimmtes (spirituelles) Buch ihre Bibel. Doch mir ist kein anderes Buch bekannt, das so geistig gefüllt ist, dass es bei jedem mal Lesen wieder neu ist, den Leser selbst liest und ohne Zusätze für ein ganzes Leben reichen würde.
  • Die Emotionen: Der christliche Glaube ist ein Beziehungsglaube. Der Gläubige lebt eine Beziehung zu einem personalen Gott und Gottreagiert auf ihn, spricht zu ihm, führt ihn und hat Gefühle für den Menschen. Vor allen Dingen liebt Gott. Ich konnte mir persönlich nie vorstellen, wie ein unpersönlicher Gott, der auch Universum genannt wird, lieben sollte. Ich selbst habe mich emotional in diesen New Age Jahren oft eher betäubt und auf Eis gelegt als lebendig gefühlt.
  • Die Hoffnung: Im New Age ist der Glaube an Reinkarnation weit verbreitet. Ich empfinde das als keine so erstrebenswerte Hoffnung - alles zu vergessen, alle die man geliebt hat, sich selbst, und als ein anderer Mensch der etwas anderes wieder auf die Welt geboren zu werden und dieses Leben wieder und wieder durchleben zu müssen bis man sich irgendwann einfach auflöst. Ich empfinde dagegen die Hoffnung auf eine aus Gnade geschenkte Ewigkeit in der Gegenwart des liebenden Gottes in einer wundervollen vollkommenen Welt mit meiner Familie und hoffentlich meinen Freunden als das schönste überhaupt. Eine Hoffnung mit der noch zu sagen bleibt: Tod, wo ist dein Stachel?

02.09.23

Meine Ansicht: Der Grund weshalb viele Menschen ihr Leben lang hinter dem nächsten Partner, der nächsten Gehaltserhöhung, dem nächsten tollen Urlaub, dem nächsten Rausch, dem nächsten Applaus oder Gesehenwerden hinterher laufen ist: Sie versuchen den hohlen Schmerz über das Gott-förmige Loch in ihrem Herzen mit billigem Ersatz zu betäuben, so als würde man einen hohlen Zahn durch Schmerzmittel heilen wollen.


14.07.23

Ich hatte den Eindruck, etwas mit manchen Kirchen stimmt nicht. Sie glauben irgendwie an Gott, aber da fehlt doch das Entscheidende. Sie sagen, es ginge darum ein guter Mensch zu sein. Ist das Evangelium -

das bedeutet „Gute Botschaft“ - wirklich eine Lehre darüber wie man selbst ein guter Mensch werden kann?

Nein, die Botschaft lautet: Wir können überhaupt keine guten Menschen sein, nur Gott ist gut. Unsere Essenz, unsere Natur, lässt wirkliches gut sein gar nicht zu. Die Gute Botschaft, das Evangelium, ist übernatürlich: Denn im Geistlichen bedeutet „nicht gut sein“ dass die Seele stirbt. Die Gute Botschaft ist: Unsere Seele lebt ewig im Vertrauen in Jesus, weil er am Kreuz dem Tod die Macht genommen hat. Das ewige Leben ist geschenkt aus purer Gnade aus Liebe, nicht weil wir irgendwie versuchen bessere Menschen zu werden.

An die Botschaft von Jesus glauben heißt nicht, sich aus eigener Kraft zu verbessern, sondern wortwörtlich ein neuer Mensch zu sein, neu geboren zu werden. Denn menschliches Leben wird durch Menschen geboren, geistliches Leben jedoch durch Gottes Geist.

(Deutsche Untertitel verfügbar)


18.06.23

„Tätige Liebe ist im Vergleich zu der nur geträumten ein hartes, schreckliches Ding."

(Die Brüder Karamasow, Fjodor Dostojewski)

„Gottes Liebe ist keine anspruchslose, verwässerte Gutmütigkeit, sondern eine Lebenskraft, die niemals „genug" sagt."

(Der Zorn des liebenden Gottes, Frère John, Taizé)


23.05.23

Liebhaber und König,

Lichtschein in der Nacht,

mein Anfang, mein Ziel.

Was ich jetzt nicht verstehe,

verspricht mir umso mehr:

In alle Ewigkeit bleibt sanft

meinem Ohr eine Stimme,

Dein Flüstern näher als ich selbst mir bin.


21.05.23

- Löwe von Juda / Weine nicht! -

'Dann sah ich, wie ein mächtiger Engel mit lauter Stimme ausrief: "Wer ist würdig, das Buch zu öffnen? Wer ‹hat das Recht›, die Siegel zu lösen?" Aber im ganzen Himmel, auf der Erde und selbst unter der Erde war niemand, der das Buch öffnen und hineinblicken konnte. Es war keiner zu finden, der würdig gewesen wäre, das Buch zu öffnen und zu sehen, was darin stand. Deshalb weinte ich sehr. Da sagte einer der Ältesten zu mir: "Weine nicht! Sieh doch, einer hat gesiegt! Es ist der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross aus dem Wurzelstock Davids. Er wird die sieben Siegel aufbrechen und das Buch öffnen." '

(Offenbarung 5, 2-5)

Zeichnung mit Tusche und Feder


03.05.23

Lesson learned:

Not lehrt beten? Not lehrt auch klagen!

Glauben an Jesus ist auch ein Glaube an einen Gott der reales Leid selbst erfahren hat, an einen der versteht was ein Mensch durchmacht.

Und einen Gott, der es aushält angeschrien zu werden.

Da darf ich mich beklagen, ich darf weinen. Verzweifelt sein. Kraftlos sein. Ich muss keinen Plan haben. Ich darf den Kampf abgeben, an jemanden der Weitblick hat.

Ich muss nicht immer stabil sein, ich muss mich nicht selbst gegen andere behaupten. Das was ich im Schmerz tun soll, ist echt zu sein.

An Jesus glauben heißt, ich darf ein ganz echter Mensch sein.


09.04.23

Ostern

Er ist auferstanden! Als sich am Kreuz Himmel und Erde trafen, als er dem Tod und damit dem Finstersten dieser Welt die Macht nahm. Da hat er des Menschen Blick auf Gott von Religionen zu einer Herz-zu-Herz Beziehung erhoben und das größte und reinste Geschenk überhaupt geschaffen. Geplant vor Anbeginn der Zeit. Das Geschenk einer Liebe, einer Verbindung so tief, einem Zuhause so ewig.


07.04.23

Prophetie durch Jesaja (ca. 740-680 v.Chr.):

„Er wurde verachtet, und alle mieden ihn. Er war voller Schmerzen, mit Leiden vertraut, wie einer, dessen Anblick man nicht mehr erträgt. Er wurde verabscheut, und auch wir verachteten ihn. Doch unsere Krankheit, er hat sie getragen, und unsere Schmerzen, er lud sie auf sich. Wir dachten, er wäre von Gott gestraft, von ihm geschlagen und niedergebeugt. Doch man hat ihn durchbohrt wegen unserer Schuld, ihn wegen unserer Sünden gequält. Für unseren Frieden ertrug er den Schmerz, und durch seine Striemen sind wir geheilt. Wie Schafe hatten wir uns alle verirrt; jeder ging seinen eigenen Weg. Doch ihm lud Jahwe unsere ganze Schuld auf. Er wurde misshandelt, doch er, er beugte sich und machte seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das zum Schlachten geführt wird, wie ein Schaf, das vor den Scherern verstummt, so ertrug er alles ohne Widerspruch. Durch Bedrückung und Gericht wurde er dahingerafft, doch wer von seinen Zeitgenossen dachte darüber nach? Man hat sein Leben auf der Erde ausgelöscht. Die Strafe für die Schuld meines Volkes traf ihn. Bei Gottlosen sollte er liegen im Tod, doch ins Steingrab eines Reichen legte man ihn, weil er kein Unrecht beging und kein unwahres Wort aus seinem Mund kam.Doch Jahwe wollte ihn zerschlagen. Er war es, der ihn leiden ließ. Und wenn er sein Leben als Schuldopfer eingesetzt hat, wird er leben und Nachkommen haben. Durch ihn gelingt der Plan Jahwes. Nach seiner Seelenqual sieht er das Licht und wird für sein Leiden belohnt. Durch seine Erkenntnis wird mein Diener, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit bringen; und ihre Vergehen lädt er auf sich. Darum teile ich die Vielen ihm zu, und die Starken werden seine Beute sein, weil er sein Leben dem Tod ausgeliefert hat und sich unter die Verbrecher rechnen ließ. Dabei war er es doch, der die Sünden der Vielen trug und fürbittend für Verbrecher eintrat.“


16.03.23

Vor etwa 2000 Jahren zerriss der Vorhang im Tempel, der Vorhang der Menschen von Gott trennte. Für diese Begegnung von Herz-zu-Herz und Angesicht-zu-Angesicht habe ich keine Worte, nur Tränen der Freude.


19.02.23

Ein Bild von Jesus zeichnen, das ist ehrlich gesagt immer etwas kritisch. Keiner weiß, wie er ausgesehen hat und jeder macht sich da irgendwie seine eigene Vorstellung. Lange Haare, kurze Haare, Vollbart oder eher nicht...

Ich hab auch keine Ahnung und will bei Weitem nicht behaupten, dass Jesus so oder so ähnlich aussah. Was ich hier versuchte darzustellen ist, wie ich ihn persönlich erlebe:

Als den Hirten, der sein Leben für die Schafe lässt. Die Schafe kennen seine Stimme und er kennt jedes einzelne Schaf. (Joh 10)

Verirrt sich eines seiner Schützlinge, dann lässt er neunundneunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das verirrte.

Und wenn er es findet, freut er sich darüber noch mehr als über die neunundneunzig, die nicht verirrt waren.

(Mt 18, 12-14)

Oder um es mit den Worten Davids zu sagen:

Der Herr ist mein Hirte,

mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf grünen Auen

und führt mich zu stillen Wassern.

(Psalm 23)


27.01.23

Was jetzt? Christlicher Glaube, hu? So mit Jesus und Gott, mit diesem langatmigen alten Märchenbuch und so... ist ja schon ganz schön old school und naiv. Ist das nicht so ein Volksglaube für senile Omis oder diese Loser, die du damals in der Schule ausgelacht hast? Ist das nicht die Sache, bei der man sich an irgendwelche Regeln halten und in die Kirche gehen soll?

Ja, stimmt schon. So ist der christliche Glaube, bis... ja bis man von einer Erfahrung, dem großen Geheimnis, umgekrempelt wird. Der alte, strenge, staubige christliche Glaube baut auf einer

lebensverändernden geistlichen Erfahrung auf.

Es ist eine Erfahrung, die oft innerhalb von Sekunden an dem Menschen geschieht und bis in die Ewigkeit reicht. Eine Erfahrung, für die es eigentlich nicht die richtigen Worte gibt. Sie wird niemals erarbeitet oder erlernt, dazu braucht es keinerlei Drogen oder Meditationen - die Erfahrung wird ausschließlich unverdient geschenkt von Gott selbst. Er klopft bei dem Menschen an, und wenn er ihm öffnet, dann packt er ihn spürbar, wäscht von ihm alle nutzlosen Götzen ab (z.B. das "selbst" als Gott und Zentrum der Welt), er nimmt ihm das steinerne Herz heraus und implantiert ihm ein Herz, das echte Liebe empfangen kann und er füllt den Menschen mit einem neuen Geist, einem Geist, der bewirkt, dass der Mensch für Gott leben möchte und der ihm das Siegel für ein ewiges Leben aufdrückt.

In ganz vielen Fällen bedeutet die Wiedergeburt eine 180°-Wende für das Leben dieses Menschen.

Das bedeutet es, wenn Jesus sagt: "Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen." (Joh 3,3)

Und das ist auch gemeint, wenn in der Bibel steht "Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung, das Alte ist vergangen; siehe, Neues ist geworden!" (2. Kor 5,17)

Eine erlebte Wiedergeburt ist nie lahm, und schon gar nicht angestaubt und langweilig, sondern realer als alles zuvor erlebte und braucht nicht mal eine Kirche.

Es passiert. Es passiert vielen Menschen, die auf verschiedenen Wegen nach Wahrheit suchten und ganz gewiss denen, die darum bitten.

Nur für eines taugt eine Wiedergeburt und das Reden darüber nicht: das eigene Ego zu pushen, sich schlau zu fühlen oder für mehr Anerkennung unter der Masse der Menschen - vielleicht wirkt auch dieser Post einfach dumm oder peinlich auf manche die ihn lesen, und ehrlich gesagt ist das in Ordnung so.


16.12.22

Neues, frisches Wasser

Neues, frisches Leben

All die Versuche, den inneren Frieden oder Frieden mit der Welt oder dem Universum(?) zu erlangen durch Meditationen oder andere spirituelle Praktiken können tatsächlich etwas bewirken. Und doch wurde ich stets wieder durstig!

Jesus sagt: "Jeder, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten. Wer aber von dem Wasser trinkt, dass ich ihm geben werde, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle von Wasser werden, das bis ins ewige Leben quillt." (Joh 4, 13-14)

Kontext: Das wurde ca. 90 n.Chr. aufgeschrieben von Johannes, er war einer der engsten Jünger von Jesus.

Jesus sagte diese Worte zu einer Samariterin, also einer Frau aus einem Mischvolk, das von den Juden damals verachtet wurde. Es war höchst ungewöhnlich/unschicklich, dass Jesus, also ein Jude mit einer Samariterin, bzw. überhaupt mit einer fremden Frau sprach. Die Begebenheit trug sich an einem Brunnen zu, Jesus bat die Frau ihm Wasser aus dem Brunnen zu geben (sie hatte ein Schöpfgefäß).

Das lebendige Wasser, das Jesus der Samariterin anbietet, ist das neue Leben durch ihn selbst. Ein solches Leben ist wirklich NEU, nicht nur ein weiteres update oder eine Persönlichkeitsentwicklung (bezeuge ich dir!), "Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!"(2.Kor 5,17)

Jesus bietet es bedingungslos an, die Frau hatte genau wie jeder Mensch die freie Wahl ihre Hände und ihr Herz zu öffnen und zu empfangen. Jesus verlangte zu diesem Zeitpunkt keine Veränderungen im Leben der Frau als Zugangsberechtigung, er wollte ihr das Wasser kostenlos schenken. Nachdem die Frau begann zu glauben, veränderte sich ihr Leben als Folge davon. Jesus zeigte ihr auf, wo ihr Leben nicht in Ordnung war und wo sie selbst noch heil werden durfte (Sie hatte fünf Ehen gehabt und lebte nun mit einem Partner, der nicht ihr Mann war. Dies entsprach nicht der damaligen Gesetzgebung, es waren zwei bis maximal drei Scheidungen erlaubt) und sie lief sofort los und erzählte jedem, den sie traf von der Wahrheit, die sie gefunden hatte. "Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe! Ob dieser nicht der Christus ist?" (Joh 4, 29-30)


19.09.22

Wir wir einst waren,

sehend, verbunden.

Wie du uns gemeint hast,

geliebt an deiner Hand.

Nur ein Moment entrissen

suche ich nach dir.

In den Welten, rotiere im Staub,

gekrümmt am Fuß dieser Erde.

So fern vom Ort der Sehnsucht,

deiner Dimension.

Blut an meinen Händen bezeugt,

trittst du in meine einsame Dimension,

der allerhöchste Preis,

flutest das Tal der Todesschatten

mit teuerstem Blut.

Tränen auf meinem Gesicht,

von verschwommen zu klar:

grüne Auen, stille Wasser.

Und ich bleibe endlich in deinem Haus -

Immerdar.


28.08.22

Weise, so spirituell progressiv, beinah erleuchtet war ich. Meinte ich - den Kopf voller Konzepte von dir, die von dir nichts wussten.

Doch du hast nur den einen Moment gebraucht.

Nur ein Bild vor meine Augen gestellt, wie eine Silhouette im Pergament. Nur eine einzige Frage: Willst du den Schleier heben und sehen?

In einem Augenblick des Vertrauens nickte ich dir mit pochendem Herzen zu.

'Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört, jetzt aber hat mein Auge dich gesehen. Darum verwerfe ich mein Geschwätz und bereue in Staub und Asche.'

Hiob 42, 5-6

Das Erkennen war glasklar. Alles ist wahr und echt, nichts davon relativ, du bist der Weg und die Wahrheit. Du bist die Antwort auf jede meiner Fragen, Jesus, und das Ziel jeder einzelnen Sehnsucht. Keine meiner vielen Ideen besteht mehr, nichts könnte dich relativieren. Du bist alles oder alles ist nichts.


04.08.22

Manche Veränderung klopft ganz heimlich und leise an die Tür.